Die Wurzelbehandlung zum Erhalt Ihres Zahnes
Von Dr. med. dent. Fabian Brauchle
War früher ein Zahn oder seine Wurzel entzündet oder abgestorben, musste er entfernt werden. Heute können wir mit Hilfe modernster Techniken wie Lupenbrille, Mikroskop, maschineller Aufbereitung, Kofferdam sowie der Verwendung von hochwertigen Materialien Ihren Zahn dauerhaft erhalten (C. Habl, A. Bodenwinkler, H. Stürzlinger, 2005).
Ursache für die Entzündung eines Zahnnervs ist meist eine tiefe Karies, aber auch Unfälle oder Risse im Zahn können Auslöser dafür sein. Die Folgen sind oftmals starke Schmerzen, in einzelnen Fällen kann die Entzündung jedoch auch schmerzfrei sein und symptomlos verlaufen.
Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist es, den entzündeten Nerv (auch Pulpa genannt) zu entfernen, das Innenleben des Zahnes von Geweberesten und Keimen zu befreien und den gesäuberten Wurzelkanal wieder bakteriendicht zu verschließen.
Zu Beginn der Behandlung wird meistens eine Röntgenaufnahme erstellt, um das Ausmaß der Schädigung zu diagnostizieren. Anschließend wird der Zahn mit einer Anästhesie betäubt und das entzündete Gewebe in den Wurzelkanälen mit grazilen Instrumenten mechanisch entfernt. Eine Längenbestimmung mit einem elektrischen Messgerät hilft dabei, die Länge der Wurzeln zu bestimmen, um eine optimale Versorgung bis zur Wurzelspitze zu gewährleisten. Eine elektrometrische Längenmessung gilt als sicherste Mehtode, die Länge des zu füllenden Wurzelkanals zu bestimmen. Diese wird jedoch bislang noch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Mit antibakteriellen Spüllösungen werden dann die Kanäle durchgespült und desinfiziert und anschließend mit einem Wurzelfüllmaterial bakteriendicht abgefüllt. Dadurch kann ein erneutes Eindringen von schädlichen Keimen vermieden werden. In manchen Fällen sollten wurzelkanalbehandelte Zähne wegen der Bruchgefahr später noch durch eine Krone stabilisiert werden.
Literatur:
C. Habl, A. Bodenwinkler, H. Stürzlinger, Wurzelkanalbehandlung an Molaren, Deutsche Agentur für Health Technology Assessment des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information, Schriftenreihe Health Technology Assessment, Bd. 18, 2005